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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 102

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
102 58. Die Auswanderer. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmüdchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpst und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malteu euch der Heimat Bild: Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westeil Des leichteii Bretterhauses Wand: Bald reicht sie müden, braunen Gästeii Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von daimeir? Das Neckartal hat Weil: und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Scannen; Im Spessart liegt des Älplers Horn. Wie wird es in beu fremden Wäldern Euch nach der Heimat Berge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euern Feldern Reis lind Mais! F. Freiligrath.

2. Kurzgefaßtes Lehr- und Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 130

1913 - Berlin : Mittler
130 aufnehmen. Das vielzackige Kamerunästuar dagegen, das öfters auch als Haff bezeichnet wird, ist ein seeartiges Wasserbecken, das die Umriffe eines Ahornblattes nachahmt und in dessen fünf Spitzen fünf Flüsse enden. Eine 8 km breite Einfahrt vermittelt den Zugang zum offenen Ozean und gewährt Kriegsschiffen jederzeit Einlaß, da die Tiefe bis zur Einmündung der 1200 bis 1500 m breiten Wasser- adern 6 bis 17 m beträgt und sich bei Hochwasser um 3 m erhöht. Hier liegen an der einzigen Stelle, um die sich kein schlammiges Schwemmland angesetzt hat und die als eine 10 m hohe Lateritplatte den Wasserspiegel überragt, die wichtigsten Siedelungen des ganzen Küstengebietes, die volkreichen Dörfer Didotown, Belltown und Acquatown, die nnter der Gesamtbezeichnung Kamerun der Sitz der Regierung und der Mittelpunkt des Handels sind. Ihre Bedeutung ist um so größer, als die weiter südwärts liegende Küstenstrecke hafen- arm und wegen der heftigen, hier ebenfalls Calema genannten Brandung schwer zugänglich ist. Ein unentwirrbares Retz vielge- wundener Kanüle oder Krieks bringt die einzelnen Flüsse des Kamerun- beckens, z. B. den Mungo, Lungasi und Wuri oder eigentlichen Kamerunfluß miteiuander in Zusammenhang, und ebenso wird dnrch den 1300 m breiten Quaquaarm eine Vereinigung mit dem längsten Strome des Schutzgebietes, dem Sannago, bewirkt. Zn weiter Erstreckung nimmt sumpfiges Schwemmland den Uferrand ein, und überall grünt in dichten Beständen die schlamm- liebende Mangrove. Flußaufwärts dringt sie tief ins Innere ein und stellt zur Flutzeit einen überschwemmten Wald dar, in dem beständig ein heißer, fieberbrütender Dunst herrscht. Erst mit dem Aufhören des Brackwassers verschwindet die Mangrove landeinwärts, weil ihr der trockene, salzarme Untergrund nicht zusagt. Die Küste Südkameruns, deren flacher Sandstraud sich um einige Meter über den Meeresspiegel erhebt, ist aus demselben Grunde von ihr frei. Statt der Mangrove nistet sich dort ein Grasgürtel mit vereinzelten Strauchgruppen und Banmriesen ein. Die in südwestlicher Richtung sich heranwälzenden Dünungswellen schütten die von den Flüssen mitgeführten Erd- und Trümmermassen zu langgestreckten Uferwällen auf, die sich zum Teil untermeerisch zu gefährlichen Barren anhäufen und die Küste versperren oder die, den Meeresspiegel überragend, die Flußmündungen nordwärts abgelenkt haben. Hand in Hand mit der An- häufung von Strandwellen geht die Bildung von Strandseen, die jedoch in Kamerun viel seltener als in Togo sind. Rur das Gebiet zwischen Kamerun und Klein-Batanga stellt einen typischen Lagunenstreifen dar. Das Küstenland ist im Süden kaum 20 km breit, dehnt sich aber nach Norden hin bis auf 75 km aus und erscheint als eine

3. Kurzgefaßtes Lehr- und Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 131

1913 - Berlin : Mittler
131 ganz unmerklich ansteigende Tiefebene, die nicht von zusammenhängen- den Bergketten durchzogen, sondern bloß von niedrigen Einzelkuppen unterbrochen wird. Die bemerkenswerteste Erhebung, schon lange als gute Schiffahrtsmarke bekannt, ist der Elefantenberg (520 m), in Südkamerun. Die Niederung besteht, mit Ausnahme eines schmalen Tonschiefer- und Sandsteinstreifens der Kreideformation am Fuße des Kamerungebirges, aus Graniten und Gneisen, die von einer tief- gründigen Lateritdecke überlagert werden. Sie entstand teils an Ort und Stelle, teils aus fortgeführten und wiederabgesetzten Verwitterungs- massen kristallinischer Gesteine und hat unter dem Einflüsse der tropischen Hitze und ausgiebigen Bewässerung eine hohe Fruchtbarkeit erlangt. Unmittelbar hinter dem Mangrovestreifen der Küste beginnt ein finsterer Urwald, der in einer Breitenerstreckung von 150 bis 300 km bis auf das Randgebirge der innerafrikanischen Hochebene hinauf- reicht und außerordentlich dünn bevölkert, ja stellenweise ganz und gar menschenleer ist. Hier und da birgt er ein Stück Kulturland der Eingeborenen oder üppigen Buschwald, untermischt mit Gras und Kraulwuchs, der den urbar gemachten, aber infolge des landes- üblichen Raubbaues erschöpften und verlassenen Boden rasch wieder überwuchert. Doch vermag in diesen Rodungen, die einem verwilderten Parke ähneln, eigentlicher Urwald nicht mehr heranzuwachsen. Der Urwald ist so gleichförmig und ermüdend wie der Ozean, und was der Wanderer gestern sah, wird er heute und morgen wieder zu Gesicht bekommen. Unendlich mannigfaltig bleibt bloß die Fülle der das Dickicht zusammensetzenden Pflanzen, von denen man hunderte verschiedener Arten aufzählen könnte, und dieser strotzende Reichtum allein ist es, durch den der Urwald überwältigend wirkt. Zwischen immergrünen Palmen gedeihen riesige Wollbäume, Brotfruchtbäume und Pandanus, und durch das dunkle Blattgrün schimmern die gold- gelben Früchte der Mangos und Apfelsinen und die prachtvollen roten Blüten der Tulpenbäume. Mancherorten, freilich nicht so häufig wie in Togo, bildet die Olpalme ganze Waldungen, die größtenteils wild wachsen, aber auch angebaut werden und noch in den Ufer- landschaften des Mbam auftreten. Wein- und Fächerpalmen ver- einigen sich ebenfalls zu geschlossenen Beständen, und zu ihnen gesellt sich im Küstengebiet die Kokospalme. Der Wald birgt ferner stattliche Stämme von Rot- und Ebenholz, der Kaffeebaum wächst wild und wird von den Eingeborenen wenig beachtet, während die im Binnen- handel sehr begehrten Früchte des Kolanußbaums eifrigst gesammelt werden. Das undurchdringliche Gewirr der Stämme erstickt im Kampfe ums Dasein das Unterholz, und die Bäume werden ihrerseits wieder von fadendünnen oder armdicken Unterlianen und anderen Schling- g*

4. Kurzgefaßtes Lehr- und Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 132

1913 - Berlin : Mittler
132 pflanzen umklammert linb getötet. Orchideen und andere Gewächse überwuchern die modernden Neste umgestürzter Waldriesen, ans den Asten der lebenden machen sich Schmarotzerpflanzen breit, und so fest sind Zweige, Blätter, Kronen und Ranken verschlungen, daß man sich nur mit Axt und Messer einen Weg durch die lebende Mauer bahnen kann. Alles strebt nach oben, nach Luft, Licht und Himmels- blau, am Boden dagegen herrscht eine feuchte moderige Luft mit Tag und Nacht fast gleichmäßiger Temperatur, und kaum erhellt ein Sonnenstrahl das Halbdunkel, an das sich das Auge erst gewöhnen muß. Bei bedecktem Himmel erreicht die Dämmerung oft einen solchen Grad, daß man kaum noch die Ziffern der Uhr oder der Znstrumente abzulesen vermag. Strahlt hoch oben die Sonne durch das dichte Blätterdach, so ergreift den Menschen, der tagelang da unten ans schlüpfrigen Pfaden, durch Wasserlöcher, Sümpfe und Bäche wandern muß, Sehnsucht, hinaufzugelangen, um wieder einmal die Sonne und den Himmel zu schauen. Allmählich wird das Dickicht lichter und geht im Gebiet der Paunde, Wüte, Bali usw. in eine hellere Parklandschaft über. Nicht gleich gewöhnt sich das Auge an die hereinflutenden Lichtwellen, und erleichtert atmet der Wanderer auf, wenn er den blauen Himmel über seinem Haupte immer größer und größer werden sieht und wenn er endlich aus dem dumpfen, bedrückenden Urwald mit seinem Moder- geruch in ein unabsehbares freies Grasland eintritt. Es macht neben dem Tropenwald die verbreitetste Pflanzenformation Kameruns aus und ist durch dichtere Bevölkerung, regeren Verkehr und ansehnliche Anfänge kräftiger Staatenbildungen ausgezeichnet, deren Bewohner- dort, wo der Sklavenranb nicht wütet, Wohlstand, Zufriedenheit und Arbeitslust zur Schau tragen. Reine Grasfluren mit übermannshohem, schilfartig hartem Grase herrschen vor, zum Teil untermischt mit verkrüppelten Bäumen, z. B. der Anona Senegalensis, und erst in Adamaua treten wieder vereinzelte Waldinseln, Dornbusch- und Laub- buschwälder auf, die aus den bekannten Steppenbäumen, Akazien, Mimosen, Dornsträuchern, Tamarinden, Affenbrotbäumen, Butter- bäumen (Ba55ia Parkii), Combretaceen mit hellgrünen, wie lackiert glänzenden Blättern und zerstreuten Dum- und Deleppalmen bestehen. Die Palme gehört in Afrika überhaupt unbedingt zum Landschafts- bilde, und wo sie fehlt, erscheint es öde und fremd. Auch in Adamaua überwiegt der an die Obstgartensteppe erinnernde, lichte, mittelhohe Baum- und Buschwald, und nur die Flußläufe sind von mehr oder minder dichten Galeriewäldern (Wasserwäldern) umsäumt. Die Tierwelt ändert sich ebenfalls zusehends und wird, wenn- gleich sie sich dem Auge nicht sonderlich aufdrängt, immer reicher

5. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 102

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
102 58. Die Auswanderer. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüch und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpst und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimat Bild: Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen; Im Spessart liegt des Älplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimat Berge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zielstn! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden Gott schützt euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euern Feldern Reis und Mais! F. Freiligrntl,
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